Corona – was tun, oder nichts tun?
Jetzt kommen täglich die amtlichen Zahlen, wie viele Menschen betroffen sind und wie viele verstorben sind. Und uns empfiehlt man zu Hause zu bleiben und die sozialen Kontakte zu meiden.
Selbstbetäubung oder Neu-Entdecker des Reichtums
Das Corona-Virus plus die ergriffenen Maßnahmen sind wie ein künstlich ausgelöster Stillstand des öffentlichen Lebens.
Zwar gibt es einige Privilegierte, auf die nun einfach etwas „freigewordenen Zeit“ zur Verfügung haben, und es ist sicher legitim, für diese Gruppe „Unterhaltungsprogramme“ zu entwerfen.
Aber für die Mehrheit stellt sich das Ganze ganz anders dar.
Corona ist für die meisten ein Krisen-Zustand, in dem es um Kämpfen, um das nackte Überleben geht und gleichzeitig eine Mamutaufgabe für die Gemeinschaft.
Dann die ständig aufkommenden Gedanken:
Was, wenn der Quarantäne-ähnliche Zustand in der Gesellschaft länger andauert. Wie soll dann das gewohnte Leben weitergehen. Wie sollst du arbeiten, wenn deine Kinder nicht mehr in die Schule oder Kita gehen können?
Manche haben Probleme mit den Kollegen und Freunden in Kontakt zu bleiben, wenn es sich nicht mehr aus dem Alltag ergibt.
Bei den anderen entsteht beim Gedanken, wochenlang zu Hause zu bleiben, Langeweile. Langeweile ist so etwas wie ein Lager-Koller, der automatisch nach ein paar Wochen entsteht. Man hat die ersten Genüsse der Freizeit ausgereizt und möchte nun endlich zurück in die andere Hälfte des gewohnten Lebens.
Doch du merkst, dass es eine reale Situation ist, mit der du dich arrangieren musst.
Keine Panik – 10 Tipps gegen den Corona-Koller
1. Gehe mindestens einmal am Tag nach innen
In den letzten Tagen habe ich immer wieder Menschen gesprochen, die von sich behauptet haben, sie hätten keine Angst. Aber ihre Handlungen waren sehr angstgesteuert. Sie haben nicht gelernt, wie sie sich ihren Ängsten liebevoll zuwenden können, statt sie zu unterdrücken und sich dadurch von ihnen steuern zu lassen!
Erst wenn wir unsere Ängste und Sorgen zulassen, können wir frei von ihnen werden. Eine hilfreiche Übung ist der Dreischritt: Annehmen, loslassen, einlassen.
Und so funktioniert’s:
Annehmen
Fühle die Angst als Emotion. Es ist eine Energiewelle, eine Vibration.
Sage dir selbst: „Da ist Angst” statt “Ich habe Angst”.
Steige nicht in den Inhalt ein, sondern lass die Angst ganz da sein – als Emotion! Identifiziere dich aber nicht mit ihr.
Loslassen
Die Angst ist wie eine Welle gekommen, und sie darf auch wieder als Welle gehen. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, und lass dabei die Ausatmung länger sein als die Einatmung. Entspanne deinen Körper.
Denk in der Ausatmung: “Ich lasse alle Ängste los.”
Einlassen
Wenn du die Angst losgelassen hast, lässt du etwas in dich hinein: all das Gute, Nährende und Schöne, das dir im jetzt zur Verfügung steht.
Öffne deine Sinne: Was siehst du gerade Schönes? Wo kannst du Vertrauen? Welche Menschen sind dir wichtig? Welche guten Gedanken gibt es in dir?
Lass all das in dich hineinfließen, was dir jetzt guttut.
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3. Mach dir bewusst, dass wir alle betroffen sind
Entschleunigung heißt, das alles langsamer geht.
Alle sind im Ausnahmezustand.
Wir müssen den Normalzustand nicht erzwingen, sondern können loslassen. So fühlst du dich auch nicht einsam, da es um die Gesamtsituation geht. Und die Kontrolle dieser unterliegt nicht deiner Verantwortung. Man ist automatisch Bestandteil der Gesellschaft, obwohl man sich zurückziehen soll.
3.Schaue auf das, was geht
Eine gute Bekannte erzählte mir, dass sie ihre Mutter nicht besuchen kann, und dass sie auch kein Zugang zum Internet hätte.
Das Zentrum der Caritas, das sie sonst dreimal in der Woche besucht, hat nun geschlossen, und sie bekommt auch sonst wenig Besuch. Eine der vielen unguten Isolationen.
“Du kannst aber mit ihr telefonieren!“ habe ich ihr gesagt. Manchmal liegt das Gute so nah 😉
Und das tut sie jetzt – mit besonders viel Liebe und Fürsorge.
Manchmal sind wir in der Kaninchenstarre und durch unser schnelles Denken im Krisenmodus sehen wir das Gute nicht. Fokussiere dich auf das, was geht, und nicht auf das, was nicht möglich ist!
Du findest viel mehr Möglichkeiten!
4. Den Alltag neu strukturieren
Wer jetzt mehr Zeit hat, der sollte auch frischen Wind vertragen. Strukturiere deinen Alltag zum Beispiel komplett neu. Bringe Struktur in deinen Alltag, insbesondere wenn du alleine unter Quarantäne stehst oder die Kinder zuhause sind.
Mach dir für jeden Tag einen Plan. Und schauen auch, dass du dich an deinen Plan hältst.
5. Widerstehe dem Drang, zu deuten.
Den Verzicht auf eine (schnelle) Deutung und das Zulassen von Kontrollverlust halte ich für eine der großen Lernaufgaben in dieser Zeit. Die Situation ist so komplex, dass wir nur Schritt für Schritt vorangehen können.
Aber das ist für unsere Seele mühsam. Unser Geist wünscht sich eine Abkürzung und wir sind verleitet in die Zukunft zu denken:
“Wenn diese Corona-Krise erst mal vorbei ist …”, oder “hoffentlich ist bald alles wieder so, wie es früher war!”
Solche Gedanken halten uns jedoch davon ab, gegenwärtig zu sein. Das „Nicht-Wissen“ ist hier unsere große Chance. Halte es aus, im Moment nicht zu wissen, wie es in einer Woche ist.
Du wirst merken, dass dich dies in eine große innere Freiheit führen wird.
Denn eines ist sicher: Auch wenn wir das alles ausgestanden haben, wird es wieder einen „Virus“ geben. Probleme, Herausforderungen, schwierige Gefühle, Abschiede etc..
Jetzt zählt:
Genau diese Erfahrung will von mir gemacht werden.
Wage es und lass dich voll und ganz auf sie ein. Du hast die Chance, ungeahnte Tiefen in dir zu entdecken, die sonst im halbwegs geregelten Alltag nicht an die Oberfläche gelangen
6. Morgenseiten
In Zeiten von Corona liegt eine kollektive Spannung in der Luft. Wir sind besonders anfällig für Verwirrung und Sorgen. Wenn du deinen Tag jedoch mit täglicher Selbstreflexion beginnst, bekommst du mit der Zeit immer mehr Klarheit über dein Leben. Es entsteht mehr Gelassenheit und Dankbarkeit.
Ich empfehle dir hier die Morgenseiten. Sie wirken wie eine sanfte Selbst-Therapie:
Schreibe jeden Morgen für ca. 15 Minuten alles frei aus deinem Geist heraus.
Dadurch ordnest du deine Gedanken und bekommst Klarheit in deine Gefühle. Du kommst zur Ruhe, kannst Belastendes verarbeiten und neue Perspektiven finden.
Für Menschen, die gerade viel Zeit alleine verbringen, können die Morgenseiten ein guter Freund werden. Oder auch wenn du auf engem Raum mit deiner Familie lebst: Die Morgenseiten können für dich ein heilsamer Rückzugsort werden.
Viele Studien zeigen, dass du deine Gehirnstruktur durch tägliche Reflexion positiv verändern kannst. Wer sich gut fühlen will, muss auch gut denken.
>> hier klicken zu den Morgenseiten
7. Bewegung, Bewegung
Wir wissen es natürlich. Bewegung, Sport, frische Luft und so… Aber während der aktuellen unsere Corona-Zeit ist unsere mentale Gesundheit wichtiger denn je. Wir müssen unsere Gewohnheiten und Rituale jedoch neu finden. Das Fitness- oder Yogastudio hat geschlossen. Suche neue Wege: der Weg in die Arbeit, das Treppensteigen, neue Lauf-Wege erkunden, …
8. Seelisches Immunsystem stärken durch Meditation
Meditation ist und bleibt einer der effektivsten Wege, um zu sich und seinen inneren Kräften in Kontakt zu kommen. Und wer sich darin übt, behält meistens auch die Hoheit über Gedanken und Gefühle.
In der inneren Mitte ist sowohl Platz, mit anderen Menschen tiefgründig mitzufühlen, die ebenfalls im Ausnahmezustand sind. Und du findest in der Stille Klarheit und Kreativität über konstruktive Alternativen für deinen „Neuen Alltag“.
>> hier zu deiner täglichen Begleitung durch geführte Meditationen
Was ist für dich das Wichtigste?
Schreibe es gern unten in das Kommentarfeld.
Mir selbst wird die Verbundenheit im Moment besonders wichtig. Gerade in dieser Zeit der auferlegten sozialen Distanz erlebe ich viel Solidarität und gegenseitige Unterstützung.
Viele Menschen stellen ihre Zeit und Kraft für andere zur Verfügung. Ich selbst habe gestern – nach vielen Jahren mal wieder – einige Postkarten geschrieben.
Im besten Fall reifen und wachsen wir als Menschheit in der Liebe und Weisheit.