Innere Ruhe finden – wie es gelingt
Immer mehr Menschen werden von innerer Unruhe geplagt.
Dies zeigt sich z.b. in rasenden Gedanken, Konzentrationsproblemen, Nervosität, häufige Müdigkeit und anderen Symptomen. Vielen Menschen fällt es deshalb schwer, ihr Leben zu genießen.
Innere Ruhe zu finden ist aber gar nicht so schwer. Und zugleich eine der wichtigsten inneren Haltungen:
Sie hilft uns bei Krisensituationen aber auch im ganz normalen Alltag. Mit innerer Ruhe kannst du mit neuen Situationen souveräner umgehen und macht dich zu einem enspannteren und ausgeglicheneren Menschen
Gründe für innere Unruhe
Gefühlt wird alles um uns herum schneller, die Anforderungen werden komplexer und der Stress auf der Arbeit – all das sind die äusseren Faktoren. Dies wiederum führt zu den inneren Erscheinungen bei innerer Unruhe:
- zu viele Gedanken, die einen innerlich überfluten,
- Grübeleien
- Streit mit dem Partner
- Schuldgefühle über die Vergangenheit oder
- Sorgen um die Zukunft
erzeugen eine Menge innere Unruhe in uns.
Das Ergebnis ist, dass wir uns schlecht entspannen können und oft auch am Abend nicht mehr runterkommen – und dies wiederum hat Auswirkungen auf unseren Schlaf.
Innere Unruhe im Alltag
Kennst du das? Du isst und denkt gleichzeitig, dass du noch z.b. die Kinder von der Schule abholen musst. Während du die Kinder abholst, bist du innerlich schon bei dem Treffen mit den Freunden am Abend.
Und während die Freunde auf dem Sofa sitzen, denkst du an den unangenehmen Zahnarztbesuch am nächsten Morgen.
Für die meisten Menschen ist das ganz normal:
Sie sind mit ihren Gedanken woanders.
Unablässig springt unser Verstand zwischen der Vergangenheit und der Zukunft hin und her, aber den gegenwärtigen Moment verpassen wir regelmäßig.
Selten sind wir auch innerlich da, wo wir uns physisch gerade befinden.
Auch dieses innere und äußere Multitasking hindert viele Menschen, in die innere Ruhe hineinzukommen.
Das Gewicht der Unruhe
Stell dir mal vor, die innere Unruhe sei ein Rucksack voller Steine, den du die ganze Zeit mit dir herumschleppst. Im Laufe des Lebens sammeln sich in unserem Körper immer mehr Spannungen an. Und wenn der innere Druck immer stärker wird, dann spürst du das körperlich.
Jede Nacht entfernt der Körper diese „Steine“ ganz natürlich, wenn er genügend Ruhe bekommt. Im Schlaf lösen wir den angesammelten Druck und die innere Unruhe des vergangenen Tages, und am nächsten Tag sind wir wieder erholt und frisch.
Aber:
die Ruhe im Schlaf geht oft nicht tief genug. Die innere Unruhe ist am nächsten Morgen vielleicht ein bisschen schwächer, aber sie ist immer noch da.
Neben dem Schlaf ist die Meditation einer der effektivsten Wege, um zu uns selbst zurückzukehren, und die Motive die hinter der Unruhe liegen, klarer zu erkennen.
In der Meditation kann sich unser inneres auf sehr natürliche Weise ordnen. Unser Seele ist weitaus geschickter, sich selbst zu heilen, als wir denken. Wir müssen lediglich unser Herz öffnen: und genau das geschieht in tiefer Stille.
Der wahre Grund innerer Unruhe
All diese Gründe haben jedoch einen einzigen Grund, der etwas tiefer sitzt. Wenn wir uns diesem widmen, werden wir schneller Fortschritte in Richtung innere Ruhe machen.
Der tieferliegende Grund für innerer Unruhe ist dieser:
In uns liegen viele Gefühle, die wir schon lange unterdrücken.
Es sind Gefühle, gegen die wir ankämpfen und immer wieder wegschauen.
Je länger wir das tun, desto mehr Druck baut sich auf. Viele Menschen laufen mit innerem „Hochdruck“ durch die Welt und fragen sich, woher diese ständige Unruhe kommt.
Doch unsere Seele möchte durch diesen innerlichen Druck uns etwas mitteilen:
Spüre endlich deine unterdrückten Gefühle!
Denn erst wenn wir unsere Gefühle anschauen, zulassen und annehmen, können wir auch ihre Botschaft verstehen. Dann können sie mit der Zeit auch weiterziehen.
Dein Herz – der Zugang zu deinen Gefühlen
„Hör auf das, was dein Herz dir sagt“, heißt es immer wieder. Vielleicht hältst du das für sentimental – als könnte das Herz etwas anderes tun als einfach nur pumpen. Doch Herz und Hirn stehen in Wechselwirkung: Seit langem weiß man, dass das Hirn das Herz beeinflusst, zum Beispiel bei Stress oder Depressionen. Inzwischen ist aber auch bekannt, wie sehr umgekehrt der Rhythmus unseres Herzens ununterbrochen auf das Gehirn einwirkt.
So wie unser Darm hat das Herz ein eigenes Netzwerk aus etwa 40.000 Neuronen, eine Art eigenes kleines Gehirn. Damit dieses sensible System gut funktioniert, ist es wichtig, dass es im Gleichgewicht ist. Gerät das Herz aus dem Takt, tut es das emotionale Gehirn auch.
Und anders herum:
Wenn wir lernen, gut für unser Herz zu sorgen, tun wir unseren Gedanken, Gefühlen und dem ganzen Organismus Gutes.
Am deutlichsten meldet sich unser Herz, wenn wir aus verschiedenen Gründen unseren inneren Frieden verlieren. Dies kann sich in Unruhe und Getriebenheit äußern.
Unser Herz-Gehirn-System bringen wir wieder in sein Gleichgewicht, indem wir uns genug Zeit zum Nichtstun nehmen:
- Spazierengehen.
- Meditieren.
- Ein Nickerchen machen.
- In die Sauna gehen.
- Freie Zeit mit Freunden verbringen.
Wenn wir Zeit haben, um einfach das zu tun, womit wir unsere Batterien wieder aufladen.
Setze deiner Seele ein Signal
Innere Ruhe finden wir auch, wenn wir aufhören, sie in äußeren Dingen zu suchen.
Unruhig ist unser Geist, wenn wir “immer-mehr-Wollen”.
Scheinbar fehlt immer irgend etwas, um glücklich und zufrieden zu sein.
“Wenn ich nur mein neues Auto und einen Lebenspartner hätte, dann könnte ich glücklich und zufrieden sein. Dann hätte ich innerer Ruhe.
Aber in dir ahnst du es: Das funktioniert nie.
Diese Art von Glücksgefühlen sind äußerst kurzlebig und lassen uns leer und ernüchtert zurück.
Denn nach diesem Wunsch kommt bereits der nächst und wir beginnen zu rennen und zu rennen.
Durch den Fokus auf das noch nicht erreichte steigern wir nur die innere Unruhe.
Was brauchst du wirklich?
Beantworten können wir das erst, wenn wir wissen, wer wir sind.
Und das ist gar nicht so einfach.
Meditation ist sicher einer der intensivsten Wege, wie wir langsam, aber sicher immer mehr zu unserem wahren Personenkern finden. Zu dem, was hinter allen angelernten Verhaltensweisen und Glaubenssätzen steht.
Der Weg dorthin führt über unser Herz.
Ein Weg besteht darin, einfach immer wieder zu fragen: Wer bin ich?
Das könntest du in einer Meditation mal tun.
Frage dich innerlich mehrmals: „Wer bin ich“?
Dann werden dir spontan Bilder oder Antworten kommen. Und zu jeder dieser Antworten sagst du dann: nein, das bin ich nicht, das ist nur ein Teil von mir. Ich bin nicht der, für den mich meine Freunde halten, ich bin nicht der, für den ich mich selbst halte. Ich bin nicht identisch mit der Rolle, die ich bei Bekannten spiele, ich bin auch nicht identisch mit meinen Gefühlen und Gedanken.
Indem du immer tiefer in dich hineinfragst, wirst du eine Ahnung von dem Geheimnis des eigenen Ich bekommen. Ich, – das ist mehr als sich von andern zu unterscheiden, mehr als der bewusste Personenkern, mehr als das Ergebnis deiner Lebensgeschichte.
Sei gespannt, was durch diese Frage in dir entsteht…
Diese Frage „Wer bin ich“ ist für mich gar nicht einfach. Ich war mal auf einem Seminar und da haben wir zu zweit für ca. 30 Minuten immer wieder diese Frage gestellt. Bis wir an einem Punkt kamen, wo es nicht weiter ging. Da wurde es ganz heiß in mir… Ich glaube, da liegt wohl ein Schlüssel für das „unberührbare“ in uns…